Die Eidesstattliche Versicherung: Was Sie wissen müssen

12 Oct 2024

was ist die eidesstattliche versicherung

Stellen Sie sich vor, Sie haben Schulden und können diese nicht mehr bezahlen. Ihre Gläubiger drängen auf Rückzahlung, doch Ihnen fehlen die Mittel. In solchen Situationen kann die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung notwendig werden. Aber was genau ist das eigentlich und welche Konsequenzen hat sie für Sie?

Die eidesstattliche Versicherung, auch bekannt als Vermögensauskunft, ist eine Erklärung unter Eid, in der Sie Ihre Vermögensverhältnisse offenlegen. Sie versichern dabei an Eides statt, dass Ihre Angaben der Wahrheit entsprechen. Diese Erklärung kann von einem Gerichtsvollzieher oder Notar abgenommen werden und dient dazu, Ihre Zahlungsfähigkeit zu überprüfen.

Die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung ist keine Schande, sondern soll Gläubigern die Möglichkeit geben, ihre Forderungen durchzusetzen. Gleichzeitig dient sie dem Schuldnerschutz, indem verhindert wird, dass Menschen aufgrund von Zahlungsunfähigkeit in die Schuldenfalle geraten.

Die Geschichte der eidesstattlichen Versicherung reicht bis ins Mittelalter zurück. Damals wurde sie als Mittel zur Eintreibung von Schulden eingesetzt und hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gewandelt. In ihrer heutigen Form ist sie seit dem 19. Jahrhundert im deutschen Recht verankert und spielt bis heute eine wichtige Rolle im Inkassowesen.

Die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung hat weitreichende Folgen. So kann sie beispielsweise zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens führen oder die Aufnahme eines Kredits erschweren. Es ist daher wichtig, sich im Vorfeld über die rechtlichen Rahmenbedingungen und möglichen Konsequenzen zu informieren.

Vor- und Nachteile der eidesstattlichen Versicherung

Vorteile	Nachteile
Verhindert möglicherweise eine Haftstrafe	Eintragung in das Schuldnerverzeichnis
Kann als Grundlage für eine Schuldenregulierung dienen	Erschwert die Aufnahme von Krediten
Bietet Gläubigern mehr Transparenz über die finanzielle Situation	Kann das soziale Umfeld belasten

Häufig gestellte Fragen zur eidesstattlichen Versicherung

1. Was passiert, wenn ich die eidesstattliche Versicherung verweigere?

Die Verweigerung der Abgabe kann zu Erzwingungshaft führen.

2. Wie lange bleibt die eidesstattliche Versicherung im Schuldnerverzeichnis?

Die Eintragung verbleibt in der Regel für drei Jahre im Verzeichnis.

3. Kann ich die eidesstattliche Versicherung auch online abgeben?

Nein, die Abgabe muss persönlich und unter Vorlage eines gültigen Ausweisdokuments erfolgen.

4. Welche Kosten entstehen mir durch die eidesstattliche Versicherung?

Es fallen Gebühren für die Abnahme durch den Gerichtsvollzieher oder Notar an.

5. Kann ich die eidesstattliche Versicherung widerrufen?

Ein Widerruf ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, beispielsweise bei falschen Angaben.

6. Was passiert, wenn ich nach Abgabe der eidesstattliche Versicherung doch wieder zu Geld komme?

Sie sind verpflichtet, Ihre Gläubiger unverzüglich über Ihre veränderte finanzielle Situation zu informieren.

7. Kann die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung mein Arbeitsverhältnis gefährden?

In bestimmten Berufsgruppen kann die Abgabe negative Auswirkungen auf das Arbeitsverhältnis haben.

8. Wo finde ich Hilfe und Beratung zum Thema eidesstattliche Versicherung?

Kostenlose Beratung bieten Schuldnerberatungsstellen, Anwälte und Verbraucherzentralen an.

Tipps und Tricks

* Ziehen Sie rechtzeitig professionelle Hilfe hinzu.

* Bereiten Sie sich gründlich auf den Termin zur Abgabe vor.

* Machen Sie korrekte und vollständige Angaben.

Die eidesstattliche Versicherung ist ein wichtiges Instrument im Umgang mit Schulden. Sie bietet sowohl Gläubigern als auch Schuldnern Schutz und kann dazu beitragen, eine Lösung in schwierigen finanziellen Situationen zu finden. Es ist jedoch wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die möglichen Konsequenzen zu kennen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Informieren Sie sich daher rechtzeitig und scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.